Handelsdefizit mit China festigt sich

Das Handelsdefizit mit China hat einen neuen Negativrekord erreicht.
Sechs Jahre lang zwischen 2003 und 2008 konnte sich Deutschland mit dem Titel Exportweltmeister schmücken. Im Jahr 2009 löste China Deutschland ab und steht seither unangefochten an der Spitze der Exportnationen – vor den USA an zweiter und Deutschland an dritter Stelle. Vom Handelsvolumen her betrachtet ist China der wichtigste Handelspartner von Deutschland. Allerdings importiert Deutschland seit einiger Zeit mehr Waren aus dem Reich der Mitte als es dorthin liefert. Dieser Importüberschuss beziehungsweise dieses Handelsdefizit erreicht mittlerweile fast ein Drittel des gesamten Handelsvolumens mit China.
China zum siebten Mal in Folge wichtigster Handelspartner
Im Jahr 2022 wurden nach endgültigen Ergebnissen Waren im Wert von 299,6 Milliarden Euro zwischen Deutschland und der Volksrepublik China gehandelt (Exporte und Importe). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war damit die Volksrepublik China im Jahr 2022 zum siebten Mal in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Vereinigten Staaten mit einem Warenverkehr in Höhe von 249,5 Milliarden Euro und die Niederlande mit einem Außenhandelsumsatz von 227,3 Milliarden Euro.
USA wichtigstes Abnehmerland deutscher Güter
Wichtigstes Abnehmerland deutscher Waren im Jahr 2022 waren wie bereits in den Vorjahren die USA. Güter im Wert von 156,2 Milliarden Euro wurden von Deutschland in die Vereinigten Staaten exportiert. Auf den Plätzen zwei und drei der bedeutendsten deutschen Exportländer lagen Frankreich (118,2 Milliarden Euro) und die Niederlande (112,3 Milliarden Euro).
Nach Deutschland importiert wurden die meisten Waren im Jahr 2022 aus der Volksrepublik China (192,8 Milliarden Euro). Auf den Plätzen zwei und drei der wichtigsten deutschen Lieferländer lagen die Niederlande (115,0 Milliarden Euro) und die Vereinigten Staaten (93,3 Milliarden Euro).
Negativrekord beim Handelsdefizit mit China
Die höchsten Exportüberschüsse wies Deutschland im Jahr 2022 mit den Vereinigten Staaten (62,9 Milliarden Euro), Frankreich (48,2 Milliarden Euro) und dem Vereinigten Königreich (33,4 Milliarden Euro) aus. Unterdessen festigt sich aber das Handelsdefizit mit China. Für dieses Land wies der Außenhandel im Jahr 2022 einen Importüberschuss beziehungsweise ein Handelsdefizit von 86,1 Milliarden Euro aus. Dies entspricht einem Anteil von 28,7 Prozent am gesamten bilateralen Handelsvolumen – ein neuer Negativrekord.
