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Grummes analysiert: Gold stark – aber kleine Verschnaufpause möglich

Nach dem überraschenden Allzeithoch von 3.167 US-Dollar zeigt der Goldmarkt erste Schwächesignale. Edelmetall-Analyst Florian Grummes ordnet die jüngsten Bewegungen ein und erklärt, warum geopolitische Risiken und US-Zölle den Preis treiben – und wo die nächsten Kursmarken liegen könnten.

Rasanter Anstieg mit historischem Hoch

Edelmetall-Analyst Florian Grummes beschreibt eine bemerkenswerte Aufwärtsbewegung des Goldpreises in den vergangenen vier Wochen. Die vielbeachtete Marke von 3.000 US-Dollar wurde ohne nennenswerten Widerstand überwunden. Nach einer kurzen Konsolidierungsphase beschleunigte sich die Dynamik erneut, was am 3. April 2025 in einem neuen Allzeithoch bei 3.167 US-Dollar mündete. Den entscheidenden Impuls sieht Grummes in der Ankündigung neuer US-Zölle durch Ex-Präsident Donald Trump. Während globale Aktienmärkte unter Druck gerieten und die Volatilität deutlich anstieg, gewann Gold als sicherer Hafen in dieser geopolitischen Unsicherheit spürbar an Attraktivität.

US-Zölle schüren globale Spannungen

Am sogenannten „Liberation Day“, dem 2. April 2025, kündigte Donald Trump umfassende Importzölle an, die nahezu alle internationalen Handelspartner betreffen. Vorgesehen sind pauschale Abgaben von bis zu 20 %, für bestimmte Länder wie China sogar Sätze von bis zu 25 % auf Produkte wie Autos und Autoteile. Trump begründet diese Maßnahmen mit dem Ziel, die heimische Wirtschaft zu schützen und Arbeitsplätze in die USA zurückzuholen. Gleichzeitig signalisiert er Gesprächsbereitschaft, falls andere Staaten „phänomenale“ Angebote vorlegen.

Grummes erklärt, dass die Märkte diese Entwicklung sofort einpreisten – mit Sorgen um einen neuen globalen Handelskrieg, steigender Inflation und einem möglichen Rückgang des weltweiten Warenhandels. Sollte die US-Regierung diese Zölle tatsächlich durchsetzen, käme das einem drastischen Rückschritt gleich: Ein derart hohes Zollniveau gab es zuletzt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Aus seiner Sicht handelt es sich jedoch eher um ein strategisches Manöver, mit dem Trump seine Verhandlungsposition bewusst überzeichnet.

US-Zölle auf dem Niveau der frühen 1900er Jahre, vom 3.April 2025. Quelle: Holger Zschäpitz

Schuldenkrise als möglicher Hintergrund

Ein weiterer Aspekt betrifft die US-Schuldenpolitik. Rund 9,2 Billionen US-Dollar müssen im laufenden Jahr refinanziert werden. Grummes weist darauf hin, dass die anhaltend hohe Inflation und die abwartende Haltung der US-Notenbank Federal Reserve die Lage zusätzlich verschärfen. Durch gezielte politische Unsicherheit könnte Trump ein „Risk-Off“-Szenario auslösen: Investoren würden aus Aktien flüchten und Kapital in US-Staatsanleihen umschichten. Damit ließe sich die Nachfrage nach US-Anleihen steigern, die Zinsen senken und die Refinanzierungskosten reduzieren.

US-Schatzamt – Schuldenverteilung, vom 3.April 2025. Quelle: Tanvi Ratna

Aktienmärkte unter Druck – Gold bleibt stabil

Im Zuge dieser Entwicklungen geraten Aktienmärkte weltweit ins Straucheln. Besonders stark betroffen sind Technologiewerte – der Nasdaq fällt auf ein Sechs-Monats-Tief, insgesamt verlieren die US-Börsen rund 2,5 Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung. Auch der DAX rutscht in drei Wochen um über 13 % ab.

Im Vergleich dazu zeigt sich der Goldmarkt deutlich robuster. Seit Jahresbeginn liegt der Kurszuwachs bei über 18 %. Trotz zunehmender Volatilität sieht Grummes bislang kein technisches Verkaufssignal.

Anzeichen für eine kurzfristige Korrektur

Seit dem Zwischentief vom 28. Februar bei 2.832 US-Dollar legt der Goldpreis binnen fünf Wochen rund 335 US-Dollar bzw. 11,83 % zu. Korrekturen bleiben dabei fast vollständig aus – lediglich seitwärts gerichtete Konsolidierungen sorgen kurzzeitig für Ruhe. Mitte letzter Woche zieht die Aufwärtsbewegung nochmals spürbar an und kulminiert im neuen Allzeithoch. Direkt im Anschluss folgt jedoch ein Rückschlag auf 3.055 US-Dollar. Käufer greifen rasch wieder zu und treiben den Preis auf 3.135 US-Dollar, doch der Widerstand hält am darauffolgenden Tag stand. Am Freitag fällt der Kurs erneut – auf 3.048 US-Dollar. Dieses Kursverhalten wertet Grummes als potenzielles Umkehrsignal.

Gold in US-Dollar, Tageschart vom 4. April 2025. ©Gold.de

Technische Analyse und Unterstützungszonen

Die jüngsten Tageskerzen deuten laut Grummes auf eine beginnende Korrektur hin. Zwar trotzt der Goldpreis seit Wochen jeder Warnung vor einem Hochpunkt, doch eine Atempause erscheint wahrscheinlich. Sollte sich die Panik an den Aktienmärkten legen, dürfte das auch den Goldpreis belasten. Ein erstes Verkaufssignal zeigt sich in der Tages-Stochastik. Die nächste wichtige Unterstützung liegt bei 3.000 US-Dollar. Fällt der Preis darunter, rückt die schnell steigende 50-Tage-Linie bei aktuell etwa 2.938 US-Dollar als potenzielle Zielmarke in den Fokus.

Weitere Entwicklung ungewiss

Ein Rückgang unter 3.000 US-Dollar könnte aus Sicht von Grummes neue Käufer anziehen. Alternativ hält er auch einen etwas ausgeprägteren Rücksetzer für denkbar. Auffällig sei, dass der Silberpreis bislang nicht das typische Verhalten zum Ende einer Gold-Rally zeige – ein weiteres Indiz, die laufende Schwächephase nicht überzubewerten. Eine neue Kaufgelegenheit könnte sich Grummes zufolge bereits um 2.950 US-Dollar ergeben.

Dieser Beitrag basiert auf den Analysen von Florian Grummes.
Florian Grummes
Edelmetallexperte und Technischer Analyst
www.goldnewsletter.de
Quelle: GOLD.DE

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