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Die Finanzwelt im Goldrausch

Seit Anfang März hat der Goldpreis um über 150 Dollar je Feinunze zugelegt. Doch einen plausiblen Grund, warum das Gold in so kurzer Zeit so stark zulegt, sucht man derzeit noch vergebens.

Für viele Anleger und auch Analysten kommt der jüngste Anstieg des Goldpreises überraschend. So tun sich beispielsweise die Rohstoffanalysten der Commerzbank schwer, einen plausiblen Grund für den derzeitigen Preisaufschwung beim Gold zu benennen.

Die bisherigen Verdächtigen, also insbesondere die Zinssenkungsphantasien des Marktes aber auch die Gefahr, die von den deutlich gestiegenen geopolitischen Risiken ausgeht, überzeugen an dieser Stelle nicht. Das sehen auch die Experten der Commerzbank so. Ihre Argumentation ist an dieser Stelle durchaus schlüssig, denn das Gold steigt gerade, obwohl Zinssenkungen heute genauso wahrscheinlich oder unwahrscheinlich sind wie noch im Januar und Februar.

Auch das Argument der zunehmenden geopolitischen Spannung verfängt nicht so richtig, denn wäre dieses Motiv der entscheidende Auslöser für die jüngste Rallye beim Gold, müssten wir gleichzeitig auch eine vergleichbare Bewegung beim Öl sehen, das ebenfalls ein klassischer Krisenprofiteur ist. Doch anders als das gelbe Gold verharrt das schwarze Gold in einer Seitwärtsbewegung und macht derzeit nicht den Eindruck, als stünde ein steiler Anstieg wie beim Gold oder auch beim Bitcoin unmittelbar bevor.

Ist die starke Goldnachfrage in Asien der Grund für den steilen Anstieg?

Die Gründe für die starke Rallye beim Gold müssen daher an anderer Stelle zu suchen sein. Ein Blick nach China bietet sich an dieser Stelle an, denn im Reich der Mitte ist die Nachfrage nach Goldmünzen und -barren weiterhin hoch. Sie wird dabei auch von der chinesischen Regierung zusätzlich angefacht, denn diese unterstützt die ohnehin in der Bevölkerung vorhandene Neigung, physisches Gold zu erwerben.

Zu den größten Goldkäufern am Markt zählte im vergangenen Jahr auch die Peoples Bank of China. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Goldkäufe der Notenbanken in 2023 fast wieder das Rekordniveau des Jahres 2022 erreicht haben. Auch in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres, trat die chinesische Zentralbank wieder als prominenter und eifriger Käufer am Markt auf.

Aber, so geben die Rohstoffanalysten der Commerzbank zu bedenken, die von der chinesischen Notenbank gekaufte Goldmenge ist nicht so groß, dass sie den Markt wirklich so massiv beeinflusst hat, dass man sie für die Entstehung der jüngsten Kaufwelle allein verantwortlich machen könnte.

Es muss somit noch andere Gründe geben. Gründe, die so stark sind, dass sie das Gold kräftig ansteigen lassen und die gleichzeitig so unbekannt und verborgen sind, dass sie der breiten Öffentlichkeit noch nicht bewusst sind. Welchen Gründe dies sein könnten, darüber werden wir morgen ein wenig weiter nachdenken.

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