Die Anleger drängen ins Gold und in die USA
Während die Anleger den US-Dollar und andere Papierwährungen meiden, erfreut sich das Gold einer anhaltenden Beliebtheit und steigt auf ein neues Allzeithoch.
Wohlgemerkt in die USA, nicht in den US-Dollar. Dieser feine Unterschied ist einer der Schlüssel, um zu verstehen, was gerade geschieht. Die jüngsten Daten zum weltweiten Wirtschaftswachstum machen deutlich, dass nicht die Weltwirtschaft als Ganzes wieder wächst, sondern nur einzelne Teile, während andere Regionen und Länder abgehängt werden.
Im Jahr 2024 wird der Globale Süden einer Einschätzung Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge mit 4,3% deutlich stärker wachsen als der Rest der Welt. Innerhalb der Schwellen- und Entwicklungsländer wird Asien mit einem Plus von 5,3% das Zugpferd sein. Das Bruttoinlandsprodukt der westlichen Länder soll hingegen in 2024 nur um 1,7% wachsen, wobei der Löwenanteil dieses Wachstums in den USA erwirtschaftet werden wird.
Europa abgehängt, Deutschland Schlusslicht
Für die Vereinigten Staaten erwartet der IWF ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 2,6%. Für Europa als Ganzes wird lediglich ein Anstieg von 0,9% erwartet und weit abgeschlagen ist Deutschland, das mit einem schmalen Plus von 0,2% zumindest nicht weiter schrumpfen soll.
Angesichts dieser Zahlen wundert es nicht, dass sich US-Aktien bei den Anlegern auch weiterhin einer großen Beliebtheit erfreuen. Allerdings könnte sich auch hier vorsichtig ein Wechsel der Strategie ankündigen, denn es sind derzeit nicht die Technologieaktien, welche die US-Indizes treiben, sondern eher die breite Masse.
Während das Gold in dieser Woche ein neues Allzeithoch erreichte, gelang es dem NASDAQ 100 bislang noch nicht, das am 11. Juli 2024 erreichte Hoch erneut anzugreifen. Auch die hochgelobten und viel beachteten „magischen sieben Unternehmen“ konnten dem Index in dieser Woche noch keine Impulse geben.