Der größte Börsengang des Jahres wird spannend
Der britische Chip-Designer ARM will den globalen Hype um Künstliche Intelligenz mitnehmen und strebt nach sieben Jahren Abstinenz wieder zurück an die Börse. Ende August wurde der Börsenprospekt des heimlichen Riesen der globalen Technologiewelt veröffentlicht. Demnach wird die Notierung der Tochter des japanischen Investors Softbank noch im kommenden September an der New Yorker Technologie-Börse Nasdaq vollzogen.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge wird eine Unternehmensbewertung zwischen 60 und 70 Milliarden Dollar angestrebt. Dies würde bedeuten, dass mit ARM der größte Börsengang des Jahres ansteht. Spannend wird dieser allemal.
Chip-Designer Arm: Großes Interesse von Anlegern
Rund um den erneuten Börsengang, kurz IPO (Initial Public Offering), von ARM gibt es allerhand Aufregung. Die Tech-Firma war bis 2016 bereits an der Wall Street gelistet, wurde aber nach dem Aufkauf durch den japanischen Tech-Investor Softbank für 32 Milliarden Dollar noch im selben Jahr von der Börse genommen. Unlängst scheiterte im Zuge großangelegter Veräußerungen von Softbank ein Weiterverkauf von ARM an den Chipkonzern Nvidia aufgrund Bedenken von Wettbewerbshütern, weshalb man sich nun für ein erneutes IPO entschlossen hat.
Am Interesse von Anlegern dürfte das IPO von ARM indes nicht scheitern. Denn der Chip-Designer ARM ist den Unterlagen zufolge hochprofitabel. Im vergangenen Geschäftsjahr (bis März) fuhr das Unternehmen bei einem Umsatz von rund 2,68 Milliarden Dollar einen Gewinn von 524 Millionen Dollar ein. Im Jahr davor waren es 549 Millionen Dollar bei rund 2, 7 Milliarden Dollar Umsatz.
Wichtige Ankerinvestoren anvisiert
Das genaue Volumen sowie der Preis der Aktienplatzierung sind bislang zwar noch nicht bekannt, werden den Unterlagen zufolge aber in den kommenden ein bis zwei Wochen veröffentlicht. Auch der genaue Termin für den Börsengang steht soweit noch nicht fest, man warte den geeigneten Zeitpunkt ab, hieß es. Die beteiligten Investmentbanken sind Goldman Sachs, JPMorgan Chase, Barclays sowie die Mizuho Financial Group.
Seit geraumer Zeit laufen zudem Gespräche mit potentiellen Ankerinvestoren für den Börsengang von ARM an der Nasdaq. Darunter sind unter anderem der Chiphersteller Nvidia, der Tech-Gigant Apple, der Internet-Platzhirsch Google, Amazon und weitere Unternehmen, die auf Chip-basierte Technologien angewiesen sind.
Heimlicher Riese der globalen Tech-Welt
Bei all dem ist der britische Chip-Designer ARM mit seinen nur rund 6.000 Mitarbeitern ein heimlicher Riese der globalen Tech-Welt. Das Unternehmen konnte in den vergangenen Jahren vor allem auf dem weltweiten Smartphone-Markt ein großes Stück vom Kuchen abbeißen und gehört heute zu den 200 größten Unternehmen der Welt.
Auf Basis der Designs von ARM funktionieren nahezu alle Smartphone-Chips der Welt. Sowohl Apple, Nvidia wie auch Samsung und der Halbleiterkonzern Qualcomm bedienen sich für ihre Prozessoren an der Technologie von ARM. Die Hersteller passen die Designs von ARM an ihre Anforderungen an und können auf diese Weise ihre eigenen Chips produzieren.
Das Tech-IPO des Jahres
Im Gegenzug erhält der Chip-Designer ARM eine Lizenzgebühr für jede verkaufte Einheit – was einem beträchtlichen Anteil am Weltmarkt entspricht. Nach eigenen Angaben geht das Unternehmen davon aus, „dass rund 70 Prozent der Weltbevölkerung Arm-basierte Produkte nutzt“.
Bereits seit Jahren konkurriert ARM im Chip-Bereich erfolgreich unter anderem mit dem US-Hersteller Intel und ist bei den Marktanteilen bereits an diesem vorbeigezogen. Somit ist davon auszugehen, dass beim Tech-IPO des Jahres zahlreiche Börsianer zuschlagen werden.