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China: Druck auf deutsche Exportmärkte steigt

Bremerhaven ist wichtigster Umschlagplatz für das deutsche Exportgut Auto

Deutschland als Exportnation gerät zunehmend durch steigende Exporte aus China unter Druck. Ausgerechnet angestammte deutsche Produkte wie Autos und Maschinen werden vermehrt aus China nachgefragt. Betroffen sind vor allem die europäischen Exportmärkte Deutschlands.

Chinesische Exporte hochwertiger Produkte in die EU-Staaten nehmen zu, während der Anteil von Deutschland an den europäischen Exportmärkten schrumpft. So lag der chinesische Anteil bei Importen von Staaten der EU im vergangenen Jahr bei 13 Prozent, der von Deutschland bei 15,5 Prozent. Beide Werte nähern sich bereits seit einigen Jahren immer stärker an. Experten gehen davon aus, dass dieser Trend weiter anhält. „Chinesische Anteilsgewinne und deutsche Anteilsverluste gehen oft Hand in Hand“, heißt es in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), über die das Handelsblatt am Dienstag exklusiv berichtete. 

Ausgerechnet Autos und Maschinen betroffen

Demzufolge handelt es sich bei dieser Entwicklung nicht etwa um einfach herzustellende Produkte wie Textilien oder Schutzmasken, sondern um hochwertige Industriewaren. Betroffen seien ausgerechnet angestammte deutsche Exportgüter wie Autos und Maschinen, die vermehrt aus chinesischer Produktion stammen. Hier habe der Anteil chinesischer Produkte an den Importen der EU-Staaten zugenommen, während der Anteil deutscher Produkte gefallen sei.

Während der chinesische Anteil bei EU-Importen in diesen Segmenten vor gut 20 Jahren noch bei 2,5 Prozent lag, war er 2022 bereits auf 13 Prozent gestiegen. Im gleichen Zeitraum sank der deutsche Anteil von 17,7 auf 15,5 Prozent, hieß es. 

Anteil von China steigt auch auf globaler Ebene

Experten sehen diesen Trend nicht nur auf die europäischen Exportmärkte beschränkt. So habe der Anteil chinesischer Exporte auch auf die weltweiten Märkte zugenommen. In den 20 Jahren zwischen 2000 und 2020 legten Chinas Exporte auf globaler Ebene von elf auf 15 Prozent zu, während der Anteil der deutschen Exporte bei rund acht Prozent stagniere, so der IW-Bericht.

Einen Grund für diese Entwicklung sehen die Autoren unter anderem in den vergleichsweise hohen Energiekosten, die deutsche Firmen zu stemmen hätten. Durch diese „Kostennachteile“ verliere Deutschland auf den europäischen und globalen Märkten an Wettbewerbsfähigkeit. 

China subventioniert seine Unternehmen stark

Andererseits würde China seine Unternehmen „vom Anfang bis zum Ende der Wertschöpfungskette“ subventionieren. „Angefangen bei Arbeit, Kapital und Boden über Rohstoffe und Metallvorprodukte bis hin zu direkten Geldzahlungen, Steuererleichterungen und großzügigen Exportkreditförderungen auf dem Absatzmarkt“, reiche laut IW-Bericht die staatliche Unterstützung Chinas. Dadurch werde sich der Druck auf deutsche Unternehmen in den Exportmärkten weiter erhöhen.

Schwache Binnennachfrage in China

Hinzu kommt den Experten zufolge eine seit Jahren anhaltende schwache Binnennachfrage in China, die eine stärkere Gewichtung auf Exporte zur Folge hätten. Vergangenes Jahr betrug der Anteil des Konsums am chinesischen Wirtschaftswachstum nur rund ein Drittel. In Deutschland ebenso wie in den USA lägen diese Anteile deutlich höher.

Mittlerweile gibt es Anzeichen, dass die chinesische Staatsführung dieses Problem erkannt hat und die Verbrauchernachfrage im eigenen Land stärken will. Erst Ende Juli habe man einen 20-Punkte-Plan vorgelegt, der die Bevölkerung aktiv zum Geldausgeben bewegen soll.  

Made-in-China-2025-Strategie

Allerdings bleibe für China die Förderung seiner Exporte weiterhin ein wichtiger Bestandteil seiner Wirtschaftspolitik. Unterstützt werde dies mit der staatlichen „Made-in-China-2025-Strategie“, mit der das Land technologisch aufholen und auch bei Innovationen eine stärkere Kraft und Konkurrenz darstellen wolle und führend in Schlüsseltechnologien werden solle.

Ein gutes Beispiel hierfür sei der Maschinenbau. In diesem Bereich habe der Anteil chinesischer Exporte in die EU seit 2010 von 6,8 Prozent auf heute 11,4 Prozent zugelegt. In dieser Zeit ist der entsprechende deutsche Anteil um gut zwei Prozent auf nunmehr 20,5 Prozent gesunken. 

Deutsches Exportgut bekommt neue Konkurrenz

Und schon bald könnte auch das Auto als angestammtes deutsches Exportgut zunehmend Konkurrenz aus China bekommen. Zwar seien der Anteil chinesischer Autos an den EU-Importen im Vergleich mit dem deutschen Anteil noch gering. Allerdings lässt sich auch hier ein klarer Trend erkennen. Im Jahr 2000 betrug der chinesische Anteil in diesem Bereich lediglich 0,1 Prozent. Im letzten Jahr waren es bereits 3,5 Prozent.

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