Bitcoin unter Druck – Gold überzeugt: Was Anleger jetzt wissen müssen

Bitcoin und Gold – eine gespaltete Anlegerwelt
Zum Beginn des zweiten Quartals 2025 zeigt sich laut Edelmetall- und Krypto-Experte Florian Grummes ein zweigeteilter Markt: Gold erreicht Höchststände, während Bitcoin zuletzt stark korrigierte und am Montag mit rund 74.400 USD ein neues Fünfmonatstief erreichte. Seit dem Allzeithoch bei 109.356 USD im Januar beträgt der Verlust über 32 % – und Anleger zeigen deutliche Panikreaktionen. Der Crypto Fear & Greed Index notiert bei extrem niedrigen 18 Punkten, was die Verunsicherung des Marktes widerspiegelt.

Wall Street diktiert den Takt bei Bitcoin
Grummes betont, dass Bitcoin mittlerweile stark von institutionellen Anlegern geprägt wird und eine enge Korrelation zu den US-Technologieaktien aufweist. Dies bedeutet jedoch auch: Wenn die Aktienmärkte unter Druck geraten, leidet Bitcoin besonders stark. Aktuell sucht die Kryptowährung verzweifelt Halt an ihrer wichtigen technischen Unterstützung, der 200-Tage-Linie bei ca. 78.800 USD. Diese Marke könnte, laut Grummes, entscheidend sein für eine kurzfristige Stabilisierung – aber bislang fehlen klare Kaufsignale.

Ethereum enttäuscht, Konkurrenz zieht davon
Während Bitcoin noch um seine Chance kämpft, zeigt Ethereum eine noch deutlich schwächere Performance. Laut Grummes notiert Ethereum aktuell gegenüber Bitcoin auf einem Fünfjahrestief. Trotz technologischer Verbesserungen – etwa dem Merge auf Proof-of-Stake und Layer-2-Lösungen – bleibt der Preis deutlich hinter den Erwartungen zurück. Grummes sieht hier einen Hinweis darauf, dass der Markt womöglich skeptischer auf Ethereum blickt, als dies bisher öffentlich diskutiert wurde.
Bitcoin in der geopolitischen Falle?
Die geopolitische Lage erschwert aktuell den Ausblick zusätzlich: Laut Grummes bedrohen die neu eingeführten US-Zölle gegenüber China, die ab sofort auf bis zu 84 % ansteigen, die Stabilität der Weltwirtschaft. Diese protektionistische Politik könnte gravierende Folgen haben, die weit über die US-chinesischen Handelsbeziehungen hinausgehen. Bitcoin als risikoreiches Spekulationsobjekt leidet in diesem unsicheren Umfeld besonders stark, während Gold als traditionell sicherer Hafen von genau diesen Risiken profitiert.
Chinas eigene Strategie, US-Staatsanleihen massiv abzubauen und gleichzeitig seine Goldreserven drastisch aufzustocken, unterstützt aktuell die Stärke von Gold zusätzlich. Grummes weist darauf hin, dass diese Entwicklung den langfristigen Aufwärtstrend von Gold bestätigt und gleichzeitig Bitcoins Schwäche verstärkt – die Kryptowährung verlor gegenüber Gold allein seit Dezember über 38 %.

Charttechnik signalisiert antizyklische Chancen bei Bitcoin
Trotz dieser Herausforderungen hebt Grummes hervor, dass technisch betrachtet durchaus Potenzial für eine Erholung besteht. Sowohl der Wochen- als auch der Tageschart zeigen aktuell stark überverkaufte Indikatoren, insbesondere die Stochastik, die kurzfristig eine Trendwende einleiten könnten. Die entscheidende Bedingung für eine nachhaltige Erholung sieht Grummes jedoch in einer gleichzeitigen Stabilisierung der Aktienmärkte. Ohne diese bleibt die Gefahr weiterer Kursverluste hoch.
Ist Bitcoin wirklich „digitales Gold“?
Ein wichtiger Punkt der Analyse ist die kritische Betrachtung von Bitcoins Rolle als "digitales Gold". Grummes stellt klar, dass Bitcoin zwar ähnliche Eigenschaften wie Gold besitzt – etwa eine begrenzte Menge und Schutz vor Inflation –, aber bisher nicht bewiesen hat, dass es in Krisenzeiten ähnlich stabil bleibt wie Gold. Anders als das physische Edelmetall, das seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel und Wertspeicher anerkannt ist, muss Bitcoin seine Krisentauglichkeit erst noch dauerhaft unter Beweis stellen. In diesem Kontext merkt Grummes an, dass Bitcoin und Gold weniger konkurrieren, als sich vielmehr ergänzen. Bitcoin bleibt aufgrund seiner hohen Volatilität und technischen Abhängigkeit stark spekulativ, während Gold derzeit klar bevorzugt wird.
Bitcoin vor einer entscheidenden Phase
Florian Grummes bewertet die Lage aktuell vorsichtig optimistisch für Bitcoin – betont aber auch deutlich die Risiken. Die nächsten Wochen könnten entscheidend sein: Gelingt es Bitcoin, die Unterstützungszone zwischen 70.000 und 75.000 USD zu verteidigen, erwartet er kurzfristig Kurse bis etwa 88.000 bis 90.000 USD. Sollte dies misslingen, drohen weitere Verluste und ein dauerhafter Vertrauensverlust bei Anlegern.
Die von Grummes bereits im Januar prognostizierte "abartige Volatilität" bei Bitcoin könnte somit weitergehen – mit einer möglichen Handelsspanne zwischen etwa 70.000 und bis zu 150.000 USD im laufenden Jahr. Anleger sollten sich darauf einstellen, dass diese extreme Volatilität anhalten könnte und daher besonders vorsichtig agieren.
Quellen: Florian Grummes
Edelmetall- und Krypto-Experte
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