Barrick investiert 2 Milliarden Dollar in Kupfermine

Barrick-Mitarbeiter der Lumwana Kupfermine in Sambia, die eine Lebensdauer von 36 Jahren hat / Foto: Barrick Gold Corporation
Dass Kupfer in Zukunft immer knapper wird ist in der Bergbauindustrie – anders als in der allgemeinen Öffentlichkeit – schon lange bekannt. Aus diesem Grund wird Analysten zufolge der Kupferpreis in den kommenden Jahren einen starken Anstieg erfahren. Deshalb werden, auch wenn die Exploration und Entwicklung neuer Minen teuer und langatmig ist, immer wieder neue Kupfer-Projekte und Lagerstätten vorangetrieben.
Bei Barricks Lumwana Kupfermine in Sambia handelt es sich zwar nicht um ein neues Kupferprojekt, denn der Minenbetreiber ist mit dieser Mine bereits seit 2019 in Produktion. Doch die nun geplanten Investitionen in Höhe von gut 2 Milliarden Dollar sollen die Ressourcen auf ein Vielfaches des heutigen Umfangs erhöhen und Lumwana zu einer Kupfermine der Weltklasse machen, wie Barrick in einer Pressemitteilung vergangene Woche bekannt gab.
Erste Reihe der weltweiten Kupferproduzenten
Demnach werden die Investitionen in ein Projekt zur Erweiterung der bestehenden Kupfermine fließen, um die Jahresproduktion von Lumwana auf schätzungsweise 240.000 Tonnen Kupfer im Jahr hochzufahren. Damit würde die jährliche Produktion durch eine Verarbeitungsanlage mit einer Kapazität von 50 Millionen Tonnen pro Jahr quasi verdoppelt, während zugleich die Lebensdauer der Mine auf 36 Jahre gesteigert werden soll.
Nach Unternehmensangaben werde damit der einst eher unrentable Betrieb der Lumwana Mine in die erste Reihe der weltweiten Kupferproduzenten aufrücken. Das beschleunigte Arbeitsprogramm des Projekts zielt auf den Abschluss der vollständigen Machbarkeitsstudie bis Ende 2024 ab und die erweiterte Produktion der Kupfermine wird auf das Jahr 2028 vorgezogen.
Ein Drittel der sambischen Kupferproduktion
Mit der geplanten umfangreichen Erweiterung wird die Lumwana Mine künftig nahezu ein Drittel der gesamten sambischen Kupferproduktion vorhalten. Insgesamt war Sambia im Jahr 2022 mit einer Jahresproduktion von 770.000 Tonnen Kupfer der weltweit neuntgrößte Kupferproduzent. So betrug die globale Produktion im selben Jahr rund 22 Millionen Tonnen, angeführt von Chile mit 5.200 Tonnen, Kongo (2.200) und Peru (2.200) - siehe untenstehende Grafik.

3 Milliarden für die sambische Wirtschaft
Laut Pressemitteilung hat die betreffende Kupfermine seit Betriebsaufnahme durch Barrick im Jahr 2019 fast 3 Milliarden Dollar in Form von Steuern, Lizenzgebühren, Löhne und die Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen in die sambische Wirtschaft eingebracht. Darüber hinaus engagiere sich das Unternehmen auch für die Beschäftigung lokaler Arbeitskräfte. Mehr als 99 Prozent der derzeitigen Lumwana-Belegschaft seien sambische Staatsangehörige, hieß es.
Sambia als globales Bergbauland etablieren
"Barrick ist der Ansicht, dass die Gastländer die wichtigsten Stakeholder des Unternehmens sind und dass eine Partnerschaft mit ihnen für beide Seiten nachhaltige Werte schafft“, sagte Mark Bristow, CEO von Barrick, bei einem Treffen mit dem sambischen Präsidenten Hakainde Hichilema, der sich ebenfalls erfreut über die Nachricht der geplanten Minen-Erweiterung zeigte und sagte:
"Dies ist ein Vertrauensbeweis durch eines der weltweit führenden Bergbauunternehmen in unsere New-Dawn-Regierung. Unser Hauptaugenmerk liegt darauf, Sambia als globales Bergbauland zu etablieren. Wir haben uns auch das Ziel gesetzt, 3 Millionen Tonnen Kupfer ab 2030 zu produzieren. Barrick ist ein wichtiger strategischer Partner auf diesem Weg."
Knappheit bei Kupfer sorgt für stark steigende Preise
Damit reagieren sowohl der Bergbauriese Barrick wie auch die sambische Regierung auf eine künftig zu erwartende Knappheit beim globalen Angebot von Kupfer und einem damit einhergehenden starken Anstieg beim Kupferpreis. Laut einer aktuellen Analyse von BloombergNEF wird die Kupfernachfrage weiter steigen und voraussichtlich innerhalb der nächsten vier Jahre das Primärangebot übersteigen. Dieses Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage dürfte demnach bis 2027 zu einem Anstieg der Kupferpreise um 20 Prozent führen.
Und die Bergbau-Legende Robert Friedland sieht den Preis für Kupfer aufgrund eines kommenden Unterangebots an kritischen Metallen sogar regelrecht durch die Decke gehen. Seinen Worten zufolge könnte das Metall um das Zehnfache des heutigen Preises steigen. Zum Zeitpunkt des Schreibens dieser Zeilen lag der Kupferpreis bei knapp über 7.860 US-Dollar.
Metallic Minerals will Kupferangebot ausbauen
Aufgrund des zu erwartenden Unterangebots und des starken Anstiegs des Kupferpreises bringen sich zahlreiche, oft auch kleinere Bergbauunternehmen bereits jetzt in Stellung und bauen ihr künftiges Kupferangebot aus. So etwa auch der vielversprechende kanadische Gold-Silber-Kupfer-Explorer Metallic Minerals, der unter anderem im US-Bundesstaat Colorado mit seinem La Plata Gold-Kupfer-Projekt eine hochgradige Lagerstätte erschließt.
Unternehmensangaben zufolge enthält das in der Lagerstätte La Plata zu fördernde Erz 5,4 Prozent Kupfer sowie jeweils 47 Gramm Silber und 11 Gramm Gold pro Abraumtonne. Eine Aussicht, die auch den Bergbauriesen Newcrest Mining auf den Plan gerufen hat, der sich jüngst eine strategische Beteiligung über 9,5 Prozent an Metallic Minerals gesichert hat und sich an der Finanzierung des Projekts beteiligen wird.