Baden-Württemberg ähnlich innovativ wie Kalifornien
Baden-Württemberg liegt bei Innovationen international auf Rang drei
Weltweit wird um die innovativsten Produkte, die klügsten Köpfe und die besten Geschäftsideen gerungen. Dabei kann Deutschland durchaus mithalten, zumindest in einigen Regionen hierzulande. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie, die das IW gemeinsam mit sechs internationalen Forschungsinstituten erstellt und heute (14.09.2023) veröffentlicht hat. Besonders innovativ sind demnach Baden-Württemberg, Bayern und Hessen.
Insgesamt haben die Wissenschaftler 121 Regionen in den USA, Schweden, Polen, Italien, Ungarn, Österreich und Deutschland unter die Lupe genommen. 13 Indikatoren standen im Fokus, darunter beispielhaft die Zahl der Gründungen, Ausgaben für Forschung und Entwicklung oder die Anmeldungen von Patenten.
Baden-Württemberg international auf Rang drei
Demzufolge schafft es Baden-Württemberg nach Massachusetts und Kalifornien auf Rang drei, Bayern liegt auf Rang sieben und Hessen auf Rang neun. Nachholbedarf haben dagegen Thüringen (Rang 46), Mecklenburg-Vorpommern (Rang 61) und Sachsen-Anhalt (Platz 79). Ostdeutschland habe wirtschaftlich immer noch aufzuholen und müsse vor allem bei der Forschung und Internationalisierung weiter vorankommen, schreiben die Autoren.
Auf der anderen Seite punkten die besonders innovativen Bundesländer mit einer recht hohen Zahl von qualifizierten Zuwanderern, einer starken Industrie und solide hohen Exportraten. Zudem investiert Süddeutschland besonders stark in Forschung und Entwicklung. Damit auch die anderen deutschen Regionen nachziehen und Deutschland insgesamt die Herausforderungen von Demografie, Digitalisierung und Klimaschutz meistert, brauche es einen breiten politischen Ansatz, so die Autoren.
Fachkräftemangel großes Problem
Angesichts der Größe der aktuellen Herausforderungen sollte die Politik die deutsche Innovationskraft durch eine Ausweitung der Forschungsprämie und mehr Investitionen in Bildung stärker unterstützen und bürokratische Hürden abbauen. Um die Herausforderung der Demografie zu meistern, müsse die qualifizierte Zuwanderung nach Deutschland weiter gestärkt werden.
Ohne die MINT-Zuwanderung (MINT: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) der letzten Jahre wäre der Fachkräftemangel bereits heute um 386.000 Fachkräfte höher, hieß es. Auch bei der Zuwanderung sorge Bürokratie dafür, dass vieles länger dauert als nötig.
Die Studie wird am heutigen Donnerstag auf der erstmals in Berlin stattfindenden Jahrestagung des Netzwerks GTIPA (Global Trade and Innovation Policy Alliance), dem diese und rund 40 weitere Denkfabriken aus 26 Ländern angehören, offiziell vorgestellt.