Albemarle und der Lithiumsektor wollen noch nicht in Fahrt kommen
Zu schaffen macht den Lithiumproduzenten derzeit vor allem der starke Preisrückgang. So kam der Lithiumpreis von seinem Hoch im Jahr 2022 um bis zu 70 Prozent zurück.
Die neue Aufwärtsbewegung konnte bis Anfang März fortgesetzt werden und im Hoch wurden Kurse von knapp über 140 Euro gestellt. Doch dann schockte der amerikanische Weltmarktführer die Anleger mit einer Kapitalerhöhung. Sie fiel mit einem Umfang von 1,75 Milliarden US-Dollar nicht gerade klein aus.
Gleichzeitig signalisieren solche Kapitalerhöhungen im Rohstoffsektor den Anlegern auch immer wieder, dass das Management der jeweiligen Unternehmen den jüngsten Kursanstieg für weitgehend ausgereizt hält und die Gunst der Stunde schnell noch nutzen will, ehe der Kurs wieder dreht und die Reise in die Gegenrichtung angetreten wird.
Die Risiken der Branche treten deutlich in den Vordergrund
Zugleich machen Kapitalerhöhungen gerade bei den ganz großen Unternehmen der Rohstoffbranche auch immer wieder deutlich, wie kapitalintensiv und damit risikobehaftet die Investitionen in diesem Bereich der Wirtschaft sind. Auch dies ist eine Warnung, die quasi in jeder Kapitalerhöhung, insbesondere bei den ganz großen, immer mit enthalten ist.
Bei Albemarle reagierten die Anleger auf jeden Fall so verschnupft auf die Nachricht, dass die im Januar eingeleitete Trendwende nun erst einmal vom Tisch ist. Die Kursverluste waren so hoch, dass der Eindruck einer Kapitulation der Anleger durchaus berechtigt ist. Für die Zukunft verheißt das zunächst einmal nichts Gutes, denn es ist zu erwarten, dass der Abverkauf weitergehen wird.
Das erste Ziel, die Jahrestiefs bei 111 Euro, wurden bereits nach nur zwei Handelstagen erreicht. Unangenehm war für die Käufer auch das große Abwärtsgap, das dabei am zweiten Korrekturtag gerissen wurde. Es ist vom aktuellen Kurs so weit entfernt, dass ein schnelles Schließen der großen Kurslücke zunächst nicht zu erwarten ist.
Optisch billig aber noch kein Kauf
Während der DAX gerade Allzeithochs sammelt und auch die Wall Street auf Rekordniveaus angestiegen ist, liegt die Lithiumwelt quasi in Trümmern. Der Lithiumpreis ist ausgehend von den in 2022 erreichten Hochs um beinahe 70 Prozent eingebrochen und vor dem Hintergrund dieses massiven Preisverfalls hat auch Branchenprimus Albemarle seine Aussichten für die kommenden Jahre kräftig gesenkt.
Vom 2022 erreichten Allzeithoch bei 334,55 US-Dollar ist die Albemarle-Aktie mittlerweile meilenweit entfernt und auch wenn die fundamentalen Daten gerade ein KGV von lediglich 7 ausweisen, so ist die Aktie derzeit dennoch kein Kauf. Dieser Punkt könnte erreicht sein, wenn die Aktie trotz negativer Nachrichten nicht mehr weiter fällt.