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Wie entsteht eine Mine? - Der Weg zur Produktion!

Wir wollen mehr E-Mobilität und mehr erneuerbare Energien in unseren Alltag integrieren. Zweifellos sind das super Fortschritte, da wir hier von sowohl technischer Innovationen sprechen, als auch etwas Gutes für unsere Umwelt tun wollen. Für den Ausbau dieser neuen Technologien brauchen wir eine Menge Rohstoffe, doch wo sollen diese herkommen? Mit Recycling alleine werden die Angebotslücken nicht zu füllen sein.

Studie von Benchmark Minerals zeigt: Wir brauchen neue Minen!

Mit Blick auf eine Studie von Benchmark Minerals werden uns alleine bei den Rohstoffen Lithium, Cobalt und Nickel bis zum Jahr 2035 erhebliche Lieferengpässe bevorstehen. Denn eine Mine entsteht nicht über Nacht. Doch um ganz ehrlich zu sein: Wie entsteht eigentlich eine Mine im Bergbau?

Benchmark Minerals macht es deutlich: Wir werden bis zum Jahr 2035 einige neue Minen brauchen, um den steigenden Bedarf zu decken.

Wie entsteht eigentlich eine Mine im Bergbau?

Dieser Frage wollen wir uns in diesem Beitrag einmal genauer widmen und daher haben wir den Weg von einer jungfäulich/unerkundeten Landfläche bis hin zu einer produzierenden Mine vereinfacht dargestellt, sodass ihr genau wisst, wie Bergbau funktioniert und worauf es beim Investieren in Junior Mining Aktien ankommt.

In den letzten 10 Jahren wechselten viele Rohstoffprojekte ihre Besitzer, da sie wahrscheinlich wegen niedriger Rohstoffpreise oder dem Fehlen an Risikokapital unrentabel wurden, bzw. zur Aufgabe gezwungen wurden. Doch die Rohstoffmärkte und der technologische Fortschritt, auch im Bergbau, haben sich inzwischen signifikant verbessert.    

Im Bergbau haben wir drei Phasen, ähnlich wie in der Bio-Tech.

So starten die Firmen mit der Explorations-Phase, in der vor allem erste Gebietserkundungen und Bohrungen durchgeführt werden. Anschließend geht es in die Development-Phase, wo der Fokus auf Durchführen von Studien und Wirtschaftlichkeitsberechnungen liegt und zu guter Letzt wird in der Produktions-Phase das Erz verarbeitet und beispielsweise Gold oder andere Rohstoffe, aus dem Boden geholt.

Alle 3 Phasen sind mit unterschiedlichem Risiko/Chancen Verhältnissen behaftet; das gilt auch für die dazugehörigen Aktien. Für dieses Video orientieren wir uns beispielhaft am Edelmetall Gold, da dies zunächst am einfachsten zu verstehen und zu greifen ist. Das grundlegende Prinzip ist aber für alle Metalle ähnlich. 

Die drei Phasen des Bergbaus - Junior Mining Aktien

Die Explorations-Phase auf dem Weg zur Mine

Zunächst muss die Firma ein Stück Land und alle erforderlichen Lizenzen erwerben, um die Exploration auf einem Gebiet zu beginnen. Häufig nehmen Firmen hierfür alte Gebiete, in welchem schon früher Gold gefunden wurde und erhoffen sich, nun mit neuster Technik weiteres Gold im Boden zu finden.

Auch gibt es die Möglichkeit, Boden in der Nähe von bereits existierenden Goldlagerstätten zu kaufen und darauf zu spekulieren, dass sich die Geologie im eigenen Boden fortsetzt.

So wird der Boden zunächst auf interessante Bohrziele überprüft

Auf unexplorierten Boden wird zunächst mit geophysikalischen Messungen begonnen, dem sich Soil-Sampling auf den aussichtsreichsten Zielen anschließen kann.

Hierfür gehen die Geologen das Gebiet systematisch ab und entnehmen Boden-/Gesteinsproben, welche sie anschließend in Laboren analysieren lassen. Ergebnisse aus diesen Schritten und geologische Erfahrung münden in Kartierung des Geländes.

Eine ganz kuriose, aber durchaus nachvollziehbare Explorationsmethode: In einigen Ländern gibt es Termiten, welche ihre Hügel mit unterirdischem Material bauen und somit einen ersten Blick unter die Oberfläche erlauben. So geht beispielsweise Haranga Resources   im Senegal vor, um die sehr großen Gebiete relativ kostengünstig untersuchen zu können. 

Die Geologen von Sonoro Gold bei der Entnahme erster Gesteinsproben (Links); Termitenhügeluntersuchung bei Haranga (Rechts)

Woher kommt das Geld in der frühen Phase der Exploration?

Unterteilt wird in dieser Phase in Identified Targets, Follow-up Targets und Advanced Targets. Im Verlauf können erste Bohrziele identifiziert werden, welche später mit Bohrungen in die Tiefe den gewünschten Rohstoff nachverfolgt werden.

Zu diesem Zeitpunkt hat die Firma schon viel Geld für den Erwerb des Bodens, das Personal und das Durchführen von Tests ausgegeben, bevor überhaupt ein Bohrer auf das Projekt gekommen ist. Das schauen wir uns nun im nächsten Schritt an. Erste Geldquellen sind in dieser Frühphase meist den Rohstoffunternehmen nahestehenden Personen (Board/Management), Initial Public Offerings (IPOs) und/oder weitere Kapitalerhöhungen.

Joint Venture Partnerschaften oder strategische Großbeteiligungen tragen oft dazu bei, größere Projekte schneller vorwärtszubringen. Im Fall von Kalamazoo Resources ist beispielsweise SQM, der zweitgrößte Produzent von Lithium als JV-Partner auf den Lithium-Projekten DOMs Hill und Marble Bar beteiligt.

Die ersten Bohrungen auf einem Projekt

Bohrarbeiten auf einem Projekt werden oft von externen Dienstleistern durchgeführt, welche sowohl ein erfahrenes Team, als auch die Bohrgeräte mit auf das Projekt bringen. Abgerechnet wird per Bohrmeter, weswegen die Firmen genauestens planen und überlegen, wie die Bohrungen stattfinden sollen, um kosteneffizient zu arbeiten.
Nur die aussichtsreichsten Ziele erfahren Bohrungen. Es gibt verschiedene Arten von Bohrungen, mit verschiedenen Zwecken, z.B. RC- und Diamantbohrungen, Flach- und Tiefenbohrungen, Erkundungs-, Erweiterungs- und Ressourcenbohrungen.

Das RC Drilling ist kostengünstiger und schneller, eignet sich aber nur für die ersten 300 Meter. Hierbei wird das Gestein zerkleinert und durch die klassischen Bohrbewegungen an die Oberfläche gebracht, wo ein Helfer das Gestein in Säcke verpackt.

Nur etwa 25% des Gesteins werden für Analysen des Bodens benötigt. Das Diamant Drilling hingegen bringt einen kompakten Bohrkern ans Tageslicht, welcher genauere Informationen über das Erz und seine exakte Lage verrät. Oft kann schon nach den ersten Bohrungen eine erste geschlussfolgerte Ressource ausgegeben werden. Hier existieren dann aber nur wenige geologische Nachweise und die Ressource wird eher vermutet, daher auch der Name “geschlussfolgert” oder auf Englisch “Inferred Resouece”. Das ist die niedrigste Kategorie und an einen wirtschaftlichen Abbau ist zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht zu denken.  

RC Drilling und abpacken des Gesteins auf dem Feld von Sonoro Gold (Links); Bohrkernsammlung vom Diamant Drilling von O3 Mining (Rechts)

Die ersten Studien auf dem Weg zum Produzenten: Was ist eine PEA?

Die Möglichkeit erster konkreterer Studien, einer PEA  oder Scoping Study besteht allerdings schon. Hier wird eine wirtschaftliche Analyse der potenziellen Rentabilität von Mineralressourcen in einem frühen Projektstadium vor der Fertigstellung einer vorläufigen Machbarkeitsstudie erstellt.

PEAs enthalten in der Regel Schätzungen darüber, wie viel Geld es kosten wird, das Projekt in Produktion zu bringen, wie die Mine nach ihrer Errichtung arbeiten wird und wie viel Metall (und schlussendlich auch Geld) sie produzieren kann. Genauer gesagt enthält eine PEA erste Berechnungen über die Kapitalkosten vor der Produktion, das Kapital für den Unterhalt der Mine, die Lebensdauer der Mine und den Cashflow sowie Einzelheiten zu den Verarbeitungs- und Produktionsmethoden und -raten.

Als Beispiel schauen wir hierfür mal eine ältere PEA der kanadischen Firma Sonoro Gold an, welche ihre Ergebnisse sehr übersichtlich dargestellt hat.  

Die erste PEA von Sonoro Gold zeigt sehr übersichtlich wie viel Gold die Firma zu diesem Zeitpunkt im Boden hatte und anhand der Zahlen konnten Investoren einen ersten Einblick in die Zukünftigen Einnahmen der Firma erzielen.

Der Schritt zum Developer - Weg zur profitablen Goldmine!

Inzwischen kann die Firma sich als Developer bezeichnen. Weitere größere Sprünge im Aktienkurs könnten an dieser Stelle mit Veröffentlichung weiterer Ressourcen und Studien erfolgen, sofern die Ergebnisse erfreulich waren und der Markt diese entsprechend honoriert hat.

Im nächsten Schritt ist dann das Ziel, die Ressource sowohl zu erweitern, als auch diese in eine höhere Kategorie zu überführen, um eine höhere Wertigkeit des Rohstoff-Vorkommens zu erzielen. Hierfür werden weitere Bohrungen durchgeführt, das Bohrraster wird hierfür verkleinert und es werden Bohrungen in geringeren Abständen als noch zuvor gemacht.

Dabei fokussiert man sich natürlich auf die vielversprechendsten Gebiete. Die im Anschluss entstehende Ressource wird nun als Indicated, bzw. angezeigte Ressource, ausgewiesen. Erst diese darf für die Erstellung der ersten wirtschaftlichen Studien, die Pre-Feasability Study, oder auch Vormachbarkeitsstudie genannt, verwendet werden.
Diese Studie ist im Grundsatz sehr ähnlich zu der PEA, allerdings werden hier nun standortspezifische und wirtschaftlich detailliertere Zahlen als Berechnungsgrundlage genutzt, wohingegen in einer PEA allgemeinere Zahlen auf Basis des technischen Industriestandards genutzt werden. Frühestens jetzt darf diese Ressource als Lagerstätte bezeichnet werden, wohingegen zuvor nur von einem Vorkommen gesprochen werden konnte.  

Welch Goldmine ist die Beste? - Es kommt drauf an!

Wesentliche Bausteine der meisten Studien in dieser Phase sind ständige und umfangreiche metallurgische Studien. Zu kostspielige Trennung des gesuchten Erzes vom übrigen Gesteinsmaterial oder dann zu geringe Ausbringungsraten können zur vorzeitigen Aufgabe von Rohstoffprojekten führen. Auch verschiedene zukünftig mögliche Rohstoffpreisszenarien müssen durchgespielt sein.

Um staatliche Genehmigungen zu erhalten, müssen ganz bestimmte Studien abgeschlossen und vorgelegt werden. Auch Eigen- und Fremdkapitalgeber stellen Mindestanforderungen an Projektstudien. Bei kleinen Firmen ist eine Vormachbarkeitsstudie oft schon ausreichend, um eine Projektfinanzierung zu bekommen. Sonoro Gold plant beispielsweise laut der eigenen Timeline keine weiteren Schritte mehr durchzuführen, bevor die Mine steht. Im Beispiel von Kalamazoo hingegen sind weitere Schritte geplant, wie die Timeline der Firma zeigt. 
Hier zeigt sich der Unterschied zwischen dem Vorgehen der Firmen - für Investoren können beide Wege Potential beinhalten.

Die Timeline von Sonoro Gold (Oben) und Kalamazoo Resources (Unten) zeigen die Pläne der Firmen für die Zukunft. Bitte den Disclaimer der Firmen zum Thema "forward-looking statements" beachten!

Das Ende der Development-Phase auf dem Weg zur Produktion

Im letzten Schritt kann nun aber noch eine weitere Verfeinerung der Daten erfolgen. Hierfür würde das Bohrraster noch weiter verkleinert und weitere Tests auf dem Gebiet durchgeführt werden, um die flächendeckende Vererzung im Boden sicherzustellen.

Diesen Schritt gehen nicht mehr alle Firmen. Im Anschluss dürfte die Ressource aber als "Measured" ausgewiesen werden und das Projekt kann damit vielleicht eine Proven Mineral Reserve ausweisen. Selbst wenn das Gold nun nicht aus dem Boden geholt wird, so kann man mit einer sehr hohen Sicherheit die Menge des Goldes im Boden bestimmen und der Projektwert dürfte erneut steigen.

Aus geologischer Sicht ist die Glaubwürdigkeit aber einer Indicated Resource gleichzusetzen.

Rohstoffreserven sind nur der Teil der Ressourcen, die aus aktueller Sicht voraussichtlich wirtschaftlich profitabel abgebaut werden können, und werden meist getrennt von den Ressourcen ausgewiesen.Zum Ende der Development Phase sollten die letzten Genehmigungen für die Produktion und Abbau des Rohstoffs vorliegen. Die Wirtschaftlichkeit kann durch eine bankfähige Machbarkeitsstudie noch konkreter unterlegt werden.

Idealerweise können Rohstoffunternehmen in diesem Stadium bereits erste konkrete Abnahmeverträge der noch zu produzierenden Rohstoffe vorweisen, was bei Finanzierungsverhandlungen und dem ausgehandelten Finanzierungsplan immer gut ankommt reinspielt.  

Der Bau der Mine auf dem Weg zum Produzenten

Nach Finanzierungsabkommen kann mit dem Bau einer Verarbeitungsanlage/Mine begonnen werden.
Hierbei gibt es verschiedenste Arten von Minen. Die gröbsten Unterteilungen sind wohl: Tagebau oder Untertageabbau. Sonoro Gold, um beim Beispiel zu bleiben, plant zunächst Tagebau und eine Haufenlaugungsanlage, was ein relativ einfacher und kostengünstigerer Prozess ist, um das Gold aus dem Gestein zu lösen.

Gekko Zerkleinerungsanlagen, wie Classic Minerals eine auf ihrem Projekt errichtet, gibt es auch auf vielen Minen. Zum kostenintensiveren Untertagebau werden wir nochmals einen separaten Beitrag machen.

Mit Abschluss des Minenbaus und vielen Testläufen kommt die Firma nun endlich in die dritte Phase, die Produktion. Nun wird das Material im Boden neu bewertet und der Wert der Firma orientiert sich von nun an eher am aktuellen Preis des zu produzierenden Rohstoffes.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass nur ein Bruchteil aller Explorationsprojekte in Produktion gehen, und der ganze Prozess bis dahin 5-10 Jahre dauern kann. Im Video geht der CEO von Kalamazoo Resoueces, Luke Reinehr, nochmals genauer auf die Aktivitäten seiner Firma in Bezug auf das Mount Ashbourton Gold-Projekt ein.

So sieht der Chart eines Junior Mining Unternehmens idealerweise aus (Beispiel)

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